Baum im Schulgarten ©B. Fardel

Pflanzen sind ein wichtiges Element bei der Gestaltung naturnaher Außenflächen. Blumen, Sträucher und Bäume strukturieren das Gelände, sie bieten eine Abschirmung, ermöglichen auf kleinstem Raum eine Vielzahl von Spielmöglichkeiten (Verstecken, Klettern, Spielmaterial) und Erfahrungsmöglichkeiten (Werden, Wachsen, Absterben).

Baum im Schulgarten©B. Fardel

Gleichzeitig spielen auch Nutzpflanzen eine immer stärkere Rolle in der naturnahen Außengestaltung. Im Rahmen von Unterricht, Arbeitsgemeinschaften oder Ganztagsbetrieb werden Schulgärten, Obstwiesen oder Kräuterspiralen angelegt und gepflegt.

Von Pflanzen gehen aber auch Gefahren aus. Sie können giftig sein oder Dornen haben. Es ist also im Einzelfall zu überlegen, welche Pflanzen für welchen Bereich sinnvoll sind. Dabei müssen Pflanzen in Spiel- und Laufbereichen höheren Anforderungen genügen als in pädagogisch betreuten naturnahen Lernorten, z. B. im Schulgarten. So sollten stachelige Pflanzen, wie die Brombeere, nicht unmittelbar an intensiv genutzte Bewegungsbereiche grenzen. Auf Obstwiesen hingegen stellen sie eine wertvolle Bereicherung dar. Sinnvoll ist, naturnahe Lernbereiche von benachbarten (naturnahen) Spielflächen abzugrenzen. Dies kann durch eine entsprechende räumliche Distanz, durch einen Zaun oder eine Hecke erfolgen.

Giftige Pflanzen

Sehr giftige Pflanzen dürfen nicht gepflanzt werden bzw. müssen entfernt werden. Natürlich können Pflanzen, ihre Pflanzenteile oder ihre Früchte entsprechend ihrem Entwicklungszustand giftig sein. Allerdings wäre für Schülerinnen und Schüler in der Regel eine größe Menge für eine gefährliche Vergiftung erforderlich. Außerdem schmecken die Pflanzen meistens so ekelhaft , z. B. unreife Tomaten oder rohe Bohnen, dass sie diese direkt wieder ausspucken.

Trotzdem gilt es, einen Einladungscharakter zu vermeiden, z. B. indem nicht neben der Frühstücksbank ein Strauch mit giftigen Beeren wächst.

Im naturnahen Unterricht ist es wichtig, das Thema Pflanzen und ihre Giftigkeit zu thematisieren und Regeln aufzustellen, z. B. dass nur gemeinsam geerntet wird. Lehr- und Betreuungskräfte sollten die angebauten Pflanzen und deren etwaige Nebenwirkungen kennen, möglichst sollten sie auch über eine gewisse Artenkenntnis wilder Pflanzen verfügen. Eine gute Übersicht über giftige Pflanzen und ihre Wirkungen gibt die Broschüre „Giftpflanzen – Beschauen, nicht kauen!“.

Stachelige und dornige Pflanzen

Auch bei stacheligen und dornigen Pflanzen kommt es auf den Standort an. Pflanzen mit kleinen Stacheln und Dornen verursachen üblicherweise nur geringe Verletzungen. Für Schülerinnen und Schüler ist es ein wichtiger Lernprozess, dass Pflanzen sich wehren können. Auf stark bewehrte Pflanzen wie z. B. Feuerdorn oder Schlehen sollte in Außenbereichen von Schulen aber verzichtet werden.

In naturnahen Lernbereichen haben viele stachelige oder dornige Pflanzen wie z. B. Weißdorn und Wildrosen einen hohen ökologischen und pädagogischen Wert. Da in diesen Bereichen nicht getobt oder gelaufen wird, können sich an deren Rändern durchaus solche Pflanzen befinden.

Auf Spiel- und Laufflächen hingegen können Dornen im wahrsten Sinne des Wortes „ins Auge gehen“, z. B. wenn die Fußballwiese an eine Wildrosenhecke grenzt. In Spiel- und Sportbereichen ist daher auf stachelige oder dornige Pflanzen zu verzichten.

 
Ein Durchgang aus Pflanzen©B. Fardel | Unfallkasse NRW

Weiden

Weidenruten sind ausgezeichnete Materialien für Baumaßnahmen bei der Gestaltung naturnaher Spielräume, da sie kostengünstig sind und sich einfach verbauen lassen. Sie können zum Bau von Zäunen, Tunneln, Pergolen oder Hütten verwendet werden.

Um dabei Unfälle zu verhüten, sollte auf folgende Punkte geachtet werden:

  • Ohne Bodenkontakt eingeflochtenes waagerecht liegendes Weidenmaterial wird mit der Zeit trocken und spröde. Dadurch können einzelne Weidenruten aus dem Flechtverband herausragen, was beim Spielen zu Verletzungen führen kann. 
  • In den Boden gesteckte Weidenruten müssen über dem Erdboden eine ausreichende Mindesthöhe besitzen, damit sie nicht als „Spieße“ wirken.
  • Durch regelmäßige Sichtkontrolle sollte das Weidengeflecht auf herausstehende und abgebrochene Äste überprüft werden, die dann stumpf abgeschnitten werden müssen.