Wandtafel auf Schienen zum Schieben ©B. Fardel | Unfallkasse NRW
Wandtafel auf Schienen zum Schieben©B. Fardel | Unfallkasse NRW

Die veränderten pädagogischen Konzepte vieler Schulen führen in den letzten Jahren auch zwangsläufig zu Veränderungen in der Raumgestaltung und Auswahl der Möblierung.

Die Reduzierung des Frontalunterrichts sowie mehr Einsatz von Gruppenarbeit und die stärkere Ausrichtung auf eine individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler haben zur Folge, dass flexible Lernlandschaften gewünscht werden und eine flexible Raumnutzung erforderlich wird.

Somit verliert auch die klassische Wandtafel mehr und mehr ihre Bedeutung. Fahrbare interaktive Tafeln sowie verschiebbare und abnehmbare Wandtafelsysteme halten Einzug in die Klassenräume.

Raum mit Wandtafeln, die auf Schienen verlaufen©Unfallkasse NRW

Flexible Tafelsysteme 

Flexible Tafelsysteme basieren auf einem Schienensystem, welches in unterschiedlichen Höhen an mehreren Wänden des Klassenraums montiert werden kann. In diese Schienen werden Tafelelemente eingehängt, die auf der Vorder- und Rückseite unterschiedliche Oberflächen aufweisen können. Hierzu zählen z. B. klassische grüne Kreideoberflächen, Weißwandtafeln oder Elemente, die als Pinnwand genutzt werden können.

Außerdem können Projektionsflächen, Flipcharts oder Pylonentafeln in die Schienen eingehängt werden. Je nach Größe lassen sich die Elemente leicht von den Schienen abnehmen und für Gruppenarbeiten einsetzen oder für andere Präsentationen nutzen. Sie unterstützen somit die unterschiedlichen Unterrichtsformen, die von den Lehrkräften bedarfsgerecht eingesetzt werden können.

Interaktive Whiteboards

Raum mit Whiteboard und Beamer-Projizierung©Unfallkasse NRW

Ein interaktives Whiteboard besteht aus drei Einheiten: der Tafel, einem Computer und einem Beamer. Dadurch können Daten vom Computer über den Beamer auf die Tafel projiziert werden. Mittels einer speziellen Software können die Daten dann auf der Tafeloberfläche bearbeitet werden.

Das Whiteboard kann an der Wand oder auf einem fahrbaren Gestell montiert sein. Die fahrbaren Whiteboards haben den Vorteil, dass sie in mehreren Klassenräumen einer Etage nach Bedarf einsetzbar sind. Dies bietet sich dann an, wenn nicht alle Klassenräume gleichzeitig mit den neuen Tafeln ausgestattet werden.

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Whiteboards. Das „harte“ Whiteboard (elektromagnetisches System) hat eine feste Oberfläche und die Dateneingabe erfolgt mit einem speziellen Stift. Dieser Stift überträgt die Daten per Funksystem an den Computer und somit auf das Whiteboard. Zudem kann auf dieser Oberfläche auch noch mit nicht permanenten Whiteboardstiften geschrieben werden.

3D Grafik von einem Unterrichtsraum©Unfallkasse NRW | DGUV

Das „weiche“ Whiteboard (resistives System) hat durch ein mehrlagiges Luftpolstersystem eine weiche Oberfläche. Diese ist berührungsempfindlich und Daten können z. B. direkt mit dem Finger bearbeitet werden.

Die meisten Hersteller von interaktiven Whiteboards bieten auch eine passende Software an. Es ist zu beachten, dass die Systeme verschiedener Hersteller oft nicht miteinander kompatibel sind. Der Beamer kann direkt an dem Whiteboard installiert sein oder im Raum aufgestellt werden. Der Vorteil eines fest installierten Nahdistanz-Beamers ist, dass es bei Arbeiten an der Tafel keinen störenden Schattenwurf gibt.

Grundsätzlich sind Prüffristen zur Gewährleistung der elektrischen Sicherheit einzuhalten. Bei ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln beträgt die Empfehlung für Prüffristen ein Jahr. Tafelsysteme/Whiteboards, die mit Rollen ausgestattet sind, gelten als ortsveränderlich. Weitere Hinweise zu Prüffristen und Anforderungen an die Prüfer finden sich in der Informationsschrift Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel. Beim Aufstellen fahrbarer Whiteboards dürfen die Anschlusskabel keine Stolperstellen bilden.

Um interaktive Whiteboards im Unterricht sinnvoll und effektiv einsetzen zu können, sollten Lehrkräfte vorher im Umgang mit den Whiteboards geschult werden. Die meisten Hersteller bieten solche Schulungen an.


klassische Standtafel mit Klappflügeln©Unfallkasse NRW

Schultafeln

Schultafeln müssen sicher aufgestellt werden und regelmäßig gewartet werden, damit Verschleißerscheinungen, wie beispielsweise die Lockerung von Verbindungselementen, rechtzeitig erkannt werden und Unfälle durch Umstürzen der Tafel bzw. von Tafelelementen vermieden werden.

Bei Wandtafeln (wandbefestigt) ist häufig die Leichtbauweise von Wänden eine Unfallursache, da eine anforderungsgemäße Tafelbefestigung materialbedingt erschwert wird. Hier sind ergänzende technische Maßnahmen notwendig.

Tafel mit Ablage für Schwamm und Abzieher©Unfallkasse NRW

Standtafeln mit Klappflügeln können infolge nicht bestimmungsgemäßer Benutzung – z. B. Hangeln an geöffneten Flügeln – umstürzen. Da durch Aufsichtsmaßnahmen allein eine zweckfremde Nutzung nicht immer auszuschließen ist, müssen Standtafeln mit einer zusätzlichen Verankerung gegen Kippen gesichert sein.

Ortsbewegliche Klapp-Schiebe-Tafeln dürfen nur verwendet werden, wo missbräuchliche Benutzung durch Kinder und Jugendliche auszuschließen ist.

Die Ablage für Schwamm und Kreide sollte an Kanten und Ecken gerundet sein.

Bei der Aufstellung und beim Einsatz von Tafeln ist darauf zu achten, dass das Schreiben in der obersten Zeile auch im Sitzen möglich ist. So können auch diejenigen in den Unterricht integriert werden, die eine Verletzung oder Behinderung haben.

Schultafeln sind regelmäßig, mindestens jährlich, durch einen Sachkundigen zu prüfen und bei Bedarf instand zu setzen. Dies sollte auch dokumentiert werden. Hilfe zur Umsetzung dieser Vorgaben befindet sich in der Schrift „Sichere Schultafeln“.

Schultafel mit bunter Schrift und Bildern bekritzelt©Unfallkasse NRW

Als sicher gestaltet, befestigt und aufgestellt gelten Schultafeln, wenn

  • Verleimungen an Holzrahmen und Eckverbindungen nicht gelöst sind. Soweit sich Verleimungen an Eckverbindungen gelöst haben sollten, sind diese auszubauen, zu ersetzen und zu verstärken, z. B. durch Winkeleisen.
  • tragende Verbindungselemente aus Kunststoff keine Risse aufweisen. Kunststoffe können aufgrund von Alterung ihre Festigkeit verlieren. Es wird empfohlen zu prüfen, ob derartige Kunststoffbeschläge vorhanden sind.
  • mechanische Bestandteile wie Seile, Ketten, Umlenkwellen nicht beschädigt sind und leicht gängig sind.
  • die Standsicherheit von frei stehenden bzw. ortsbeweglichen Klapp-Schiebe-Tafeln gewährleistet ist.
  • ortsbewegliche Klapp-Schiebe-Tafeln, die nicht am Boden montiert sind, beim Einwirken einer Kraft von 750 N am Ende des um 90° ausgeklappten Flügels nicht kippen. Wenn jedoch zwei Schülerinnen bzw. Schüler an den ausgeklappten Flügeln „Karussell“ spielen, reicht auch diese Standsicherheit nicht aus. Es wird deshalb empfohlen, grundsätzlich die frei stehenden Klapp-Schiebe-Tafeln in Schulen zusätzlich gegen Umkippen zu sichern.
  • Wandbefestigungen (Dübel) bei Klapp-Schiebe-Tafeln nicht gelockert sind. Die sichere Aufhängung wird durch zwei Personen geprüft. Während eine Person kräftig am oberen Tafelrand rüttelt, beobachtet die zweite Person die durch die Tafelflächen verdeckten Befestigungen. Gegebenenfalls sind Holzschraubenverbindungen durch geschraubte, gesicherte, z. B. selbstsichernde Muttern zu ersetzen.
  • Quetsch- und Scherstellen vermieden werden.

Weitere Informationen