Tauchen

Tauchen bedeutet für den Übenden grundsätzlich, für einen gewissen Zeitraum nicht atmen zu können. Diese Situation finden wir bereits im Rahmen des An­fänger­schwimmens bei der Wassergewöhnung und Wasserbewältigung, wenn das Gesicht im Wasser liegt. Bei jedem Start, jeder Wende und jedem Sprung ins Wasser sind – wenn auch kurze – Tauchphasen vorhanden. Tauchen ist also eine uns im Rahmen des Schwimmunterrichts ständig begegnende Situation.

Das Tauchen ermöglicht den Schülerinnen und Schülern durch die Bewegung im drei­di­men­sio­nalen Raum oft vollkommen neue Bewegungserfahrungen sowie die ein­zig­ar­tige Erfahrung, physikalische Gesetzmäßigkeiten am eigenen Leibe zu erfahren und physiologische Reaktionen zu erleben. Sinnvolle Informationen zum Umgang mit physikalischen und physiologischen Grundlagen beim Tauchen in der Schule finden Sie in den Dokumenten physikalische Grundlagen und physiologische Grundlagen

Beim Tauchen darf nur Tauchausrüstung, die einen Druckausgleich ermöglicht, verwendet werden, Schwimmbrillen sind für das Tauchen, z. B. im Rahmen des Erwerbs der Schwimmabzeichen, nicht geignet.

Kind taucht Unterwasser©Unfallkasse NRW | DGUV

Beim Tauchen in der Schule müssen die Rahmenbedingungen der Situation entsprechen. Hierzu zählen insbesondere:

  • Auswahl eines geeigneten Übungsbereiches
  • Angemessene Lerngruppengröße
  • Rettungsfähigkeit der Lehrkraft
  • Geeignete Auswahl der angewandten Organisationsformen
  • Generelles Verhalten gemäß den gültigen Sicherheitsbestimmungen
  • Ausschluss von gesundheitlichen Risikofaktoren aller Übenden
  • Kenntnisse über physikalische & physiologische Zusammenhänge
  • Individualisierung der Lern- und Übungsprozesse, wo es notwendig ist

Folgende Faustregeln gelten für das Tauchen in der Schule:

  • „Tauche nie allein“ – hilfreich ist hierbei ein abwechselndes Tauchen, wobei eine Partnerin oder ein Partner immer die andere oder den anderen beobachtet
  • Keine Verwendung von Schwimmbrillen und/oder Ohrstöpseln!
  • Keine Hyperventilation!
  • Schulung der Orientierungsfähigkeit!
  • Schulung des ausatemorientierten Tauchens!
Kinder tauchen im Schwimmbecken©Unfallkasse NRW | DGUV

Neben den generellen Anforderungen, die an eine Lehrkraft gestellt werden, die Schwimmunterricht erteilt, gelten für die Durchführung von Tauchübungen besondere Vorgaben. Sicherheitsstandards zum Tauchsport und die jeweiligen landesspezifischen Vorgaben sind verbindlich einzuhalten. Beim Einsatz von Tauchmaske, Schnorchel und Tauchflossen (ABC-Ausrüstung) müssen Lehrkräfte über die entsprechenden fachlichen Voraussetzungen und Qualifizierungen verfügen.

Außerdem sollte die Lehrkraft vor einer Tauchübung klären, ob die Tauchfähigkeit der Schülerin oder des Schülers durch eine Erkrankung beeinträchtigt ist (Selbst­erklä­rung zum Gesundheitszustand).