Zeichnung Alternative Nutzung von Sportgeräten ©Unfallkasse NRW

SP Alternative Nutzung von Sportgeräten

Zeichnung Alternative Nutzung von Sportgeräten©Unfallkasse NRW

Immer häufiger bieten Sportlehrerinnen und Sportlehrer in ihrem Unterricht Bewegungsmöglichkeiten aus dem Abenteuer- und Erlebnissport an. Durch die alternative Nutzung der traditionellen Sportgeräte und Alltagsmaterialien, aber auch der Halle selbst soll diese zu einer künstlichen Abenteuerwelt werden.

Die Zielsetzungen, die mit der alternativen Nutzung von Sportgeräten verfolgt werden, wie z. B. die Verbesserung der Risikokompetenz, sind auch aus Sicht der Sicherheits- und Gesundheitsförderung überwiegend positiv zu beurteilen. Allerdings darf dabei nicht die Verpflichtung der Lehrerin und des Lehrers außer Acht gelassen werden, die Gesundheit und Sicherheit der anvertrauten Schülerinnen und Schüler zu bewahren.

Auch beim Bewegen und Spielen an alternativen Gerätekombinationen und -arrangements gilt für Lehrkräfte die Verpflichtung, das Risiko zu dosieren und kalkulierbar zu gestalten, ohne dabei den Gestaltungsspielraum der Schülerinnen und Schülern zu sehr einzuengen. Dabei ist der funktionalen Sicherheit besondere Aufmerksamkeit zu schenken, weil durch die alternative Nutzung von Sportgeräten im Grunde neue Geräte bzw. Gerätekombinationen und damit auch neue, bisher nicht bekannte Gefährdungen geschaffen werden.

Folgende Aspekte sind bei der Auswahl und Nutzung sowie beim Aufstellen von Gerätearrangements zu prüfen und zu berücksichtigen:

Kind balanciert auf Sportgeräten©Unfallkasse NRW
  • Risiko bereits bei der Planung abschätzen
  • Fachliche Beratungsmöglichkeiten bei Unklarheiten und Zweifel nutzen, z. B. erfahrene Kolleginnen und Kollegen, Sportgerätehersteller, Fachberatungen für den Schulsport oder auch den zuständigen Unfallversicherungsträger
  • Keine Gerätearrangements mit schwingenden Großgeräten, da die auftretenden Belastungen und Gefährdungen nicht kalkulierbar sind
  • Abstimmung der Gerätearrangements auf die Fähigkeiten, Fertigkeiten und psychischen Dispositionen der Schülerinnen und Schüler
  • Geräte werden so eingesetzt, dass sie dabei nicht beschädigt werden
  • Gestaltung der Gerätearrangements ermöglicht jederzeit Beendigung jeder Bewegung oder Übung
  • Überprüfung auf äußerlich erkennbare Mängel, Funktionstüchtigkeit und Betriebssicherheit aller eingesetzten Geräte vor der Benutzung
  • Schwungbereiche bei schwingenden Gerätearrangements freihalten und ggf. kennzeichnen
  • Schwung- und Laufbereiche unterschiedlicher Stationen überschneiden sich nicht
  • Fall-, Abgangs- und Sicherheitsbereiche werden freigehalten und ggf. mit geeigneten Matten abgesichert
  • Verbindungen zwischen Geräten nur bei Kenntnissen in der Knotentechnik und mit geeignetem Seil- und Gurtmaterial (Fachhandel)
  • Kein Turnen oder Spielen während des Auf-, Um- und Abbaus von Gerätearrangements
  • Schülerinnen und Schüler erhalten eindeutige Anweisungen und Aufgabenstellungen 
  • Lehrkräfte achten auf Einhaltung von Regeln und Verboten
  • Verknotete Taue nach jeder Nutzung lösen; keine Dauerknoten in Tauen